Wegwerfsache Katze – ein offenes Wort

Vor einiger Zeit wurde uns wieder eine Mamakatze mit 4 Kitten gebracht. Die Kitten –  3 Katerchen und 1 Kätzin – schwer krank. Durch Katzenschnupfen sind die Augen massiv in Mitleidenschaft gezogen, bei der kleinen Kätzin droht sogar Blindheit.

Nicht kastrierte Streunerkatzen und Freigängerkatzen tragen Krankheiten weiter.

Ein Fall von vielen Fällen im Laufe des Jahres.

Es nimmt immer mehr überhand. Wir haben zurzeit 30 Kitten zu versorgen. Teilweise schwerst krank. Das sind die Frühjahrskatzen und nun kommen die Herbstkatzen!

Katzenbesitzer kommen uns oft mit dem Argument „Der Kater muss ja können“! Oder bei Kätzinnen:  „Einmal soll sie ja werfen“! Kater haben keinerlei Freude am Geschlechtsverkehr, im Gegenteil. Es schmerzt und es dient ausschließlich zur Fortpflanzung. Und Kätzinnen säugen 2 – 6 Kleine bis zu 3 Monate, das ist Stress pur.

Wenn sie dann noch als Streunerkatzen in einem schmutzigen Schuppen leben, selber und die Kleinen krank sind und auch noch um Nahrung kämpfen müssen, ist das wirklich kein lebenswertes Katzenleben. Und den Kleinen droht dasselbe Schicksal.

Kätzinnen bekommen in der Regel zweimal, manchmal auch 3 mal im Jahr, Nachwuchs. Das heißt bei einer Katze

4 – 9 Kitten pro Jahr, BEI EINER KATZE!

BEI 2…  BEI 3… BEI 4 … und das pro Jahr! 

Wo sollen die kleinen Katzen alle hin? Sie werden weggegeben, auf die Straße gesetzt oder – noch die beste Alternative – in ein Tierheim gebracht.

Man gibt viele Katzen in einem elenden und verwahrlosten Zustand bei uns ab.

Selbstverständlich kümmern wir uns um die armen Miezen, versorgen sie medizinisch, kämpfen um ihr Leben.

Wenn sie Glück haben und alles überstehen, setzen wir alles daran, sie in ein gutes Zuhause zu vermitteln. Bei einigen verlieren wir jedoch den Kampf, sie kommen bereits zu krank zu uns.

Das Elend nimmt kein Ende, solange Katzenbesitzer nicht einsehen, dass eine Kastration von Katze UND Kater, die einzige Möglichkeit ist, diese Flut und das Leid zu stoppen.

Von der finanziellen Situation, die die Tierschutzvereine tragen müssen, ganz zu schweigen.

Ich fordere alle Tierfreunde und ganz speziell die Landwirte auf, sich daran zu beteiligen, dass dieser Kreislauf unterbrochen wird.

Wir müssen alle einsehen, dass nur einzig und allein Prävention der richtige Weg ist.

Bitte ergreifen Sie die Möglichkeit und nehmen Sie an unserer kostenlosen Kastrationsaktion teil. Es ist nur die Spitze vom Eisberg. Aber jeder kann etwas dafür tun, dass dieser Eisberg langsam schmilzt.

Gabi Schwaiger-Weiß, 1. Vorsitzende