Rettung in letzter Sekunde

Am 6. November 2018 hatten wir wieder einen Rettungseinsatz am Autobahn-Grenzübergang Walserberg. Und für die sechs Kangals (Hirtenhunde) war es wirklich eine Rettung in letzter Sekunde.

Drei erwachsene Hunde wurden aus einem Transporter mit winzigen Abteilen geborgen – so klein, dass die Tiere weder aufrecht stehen, geschweige denn sich umdrehen konnten. Die vorgefundenen Ketten lassen darauf schließen, dass die Hunde erst betäubt und dann in den Transporter hineingepfercht worden waren. Unter diesen fürchterlichen und unwürdigen Bedingungen müssen die Kangals viele Stunden unterwegs gewesen sein, denn sie waren halb verdurstet und lagen in ihrem eigenen Urin, als wir sie herausholten.

Aus dem geschlossenen Kofferraum wurden außerdem drei völlig geschwächte und dehydrierte Welpen geborgen. Die armen Kleinen waren dort neben Kanistern und allerlei Unrat bei gefühlten 30°C transportiert worden. Es hätte nicht mehr lange gedauert, bis sie kollabiert wären. Noch vor Ort bekamen die Hunde Wasser zu trinken und stürzten sich gierig darauf. Woher die Tiere stammten und wie lange sie bereits unter diesen schrecklichen Bedingungen unterwegs waren, konnte leider nicht festgestellt werden. Da die Transporteure weder die erforderlichen Dokumente noch Impfausweise vorlegen konnten, wurden die Kangals beschlagnahmt und vom Veterinäramt unter Quarantäne gestellt. Nach der Erstversorgung haben wir dafür gesorgt, dass die Hunde baldmöglichst in einem Tierheim mit zertifizierter Quarantänestation untergebracht wurden. Bei zwei der erwachsenen Rüden hat das erst nach drei Tagen geklappt, denn die bayerischen Tierheime sind alle hoffnungslos überfüllt.