Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes, Landesverband Bayern, vom 11.01.2019
Die Schneemassen und die Kälte in
den letzten Tagen macht auch unseren Haustieren zu schaffen. Viele Tierbesitzer
fragen sich wie sie ihre tierischen Lieblinge vor Kälte und Frost schützen
können. Die meisten Tiere vertragen Kälte aber besser, als die Besitzer denken.
Dennoch können Vorkehrungen getroffen werden, damit die Tiere gut durch den
Winter kommen. Hier sind unsere Tipps für die kalte Jahreszeit:
Hunde
Ihr dickes Winterfell schützt
Hunde in der Regel ausreichend vor Kälte.
Bei gesunden Hunden reicht das
Fell in der Regel als natürlicher Wärmeschutz aus. Nur bei einem kranken Tier
oder einem Hund mit sehr kurzem Fell kann ein artgerechter Mantel oder Pullover
sinnvoll sein. Die passende Größe ist hier wichtig und das Tier sollte nicht in
seiner Bewegung eingeschränkt werden. Winterschuhe oder -socken sind nicht
geeignet, da die Pfoten sensible Tastorgane sind und die Bewegung der Tiere
eingeschränkt wird. Nur wenn es tierärztlich angeordnet ist, sollten Hunde
Schuhe oder Socken tragen. Wenn Salz gestreut wurde und die Tiere dem nicht
ausweichen können, schützt vor dem Gassi gehen das sanfte Einreiben mit einer
kleinen Menge Melkfett oder Vaseline die empfindlichen Pfoten. Denn wenn Salz
(in Verbindung mit Wasser) in die Poren der Pfoten dringt, ist das sehr
schmerzhaft und viele Hunde weigern sich sogar, weiterzulaufen. Nach dem
Spaziergang das Salz mit warmem Wasser abspülen.
Hunde toben und bewegen sich gern
im Winter, oft lieber als im heißen Sommer. Bei kalten Temperaturen sind aber
mehrere kürzere Gassi-Runden eher zu empfehlen als ein langer Spaziergang. Für
viele Hunde ist Schnee auch eine „kulinarische“ Verlockung. Hier sollten
Halter aufpassen, denn die Kälte und die möglicherweise im Schnee enthaltenen
Erreger und Schadstoffe – beispielsweise im Streusalz – können zu Erbrechen,
Durchfällen bis hin zu Magen- und Darmentzündungen führen.
Katzen
Viele Katzen mit Zugang ins Freie
bleiben gerne im warmen Haus, wenn es draußen kalt ist. Sie sollten daher
idealerweise jederzeit selbständig wieder zurück ins Haus gelangen können und
auch draußen einen warmen und geschützten Rückzugsort haben. Nachdem die Katzen
draußen waren, empfehlen wir, die Pfoten zu untersuchen und von Streusalz zu
befreien. Über Nacht sollten Katzen, wenn möglich, im Haus bleiben.
Um Durchfall und Erbrechen zu
vermeiden, sollten Katzen nicht zu viel Schnee fressen. Wenn nasse Katzen es
mögen, können sie mit einem Handtuch trocken gerieben werden. Viele Tiere
lecken sich aber auch selbst trocken. Anders als bei Hunden sollten Katzen
daher auch nicht die Pfoten mit Pflegefett eingerieben werden. Sie würden es
sofort wieder ablecken.
Hat eine Katze einen
Lieblingsplatz im Haus gefunden, muss dieser vor Zugluft geschützt sein. Viele
Katzen reagieren darauf empfindlich und holen sich einen Schnupfen. Halter
erkennen eine frierende Katze daran, dass sie versucht eng zusammengerollt ihre
Körperwärme zu halten.
Kleine Heimtiere
Tiere reagieren generell
empfindlich auf Zugluft. Haltungseinrichtungen sollten daher keiner Zugluft
ausgesetzt sein. Das gilt für Meerschweinchen genauso wie für Ratten, Wellensittiche
und Co. Schutz vor Zugluft geben bei Vögeln zum Beispiel dreiseitig geschlossene
Haltungseinrichtungen, bei Kleintieren Rückzugsmöglichkeiten, eine gute
Strukturierung und Position des Geheges – nicht direkt vor dem Fenster und
nicht im Luftzug zwischen zwei Türen.
Kaninchen und Meerschweinchen
Kaninchen können auch im Winter
draußen gehalten werden, wenn ihnen ein gut isoliertes Schlafhäuschen zur
Verfügung steht.
Kaninchen und Meerschweinchen
können ganzjährig draußen gehalten werden, wenn sie frühzeitig über das ganze
Jahr hinweg an Außentemperaturen gewöhnt sind. Um die Tiere vor Kälte zu
schützen, sollte in ihrem Gehege ein gut isoliertes Schlafhaus stehen, welches
mit Stroh oder Heu gepolstert und immer trocken gehalten werden sollte. Halter
sollten darauf achten, vereistes Wasser in den Futterstellen regelmäßig zu
ersetzen, viel Vitamin-C-reiches Grünzeug anzubieten und die Tiere zur Bewegung
zu animieren. Kranke Tiere dürfen den Winter nicht draußen verbringen, ältere
und dünne Tiere müssen beobachtet und gegebenenfalls nach drinnen gebracht
werden.
Nager
Nager, die in der Wohnung
gehalten werden, leiden unter der Heizungsluft. Damit ihre Schleimhäute nicht
austrocknen, helfen Luftbefeuchter, kleine Wasserschälchen oder Grünpflanzen im
Raum. Beim Lüften der Räume sollten Halter darauf achten, dass die Tiere keine
Zugluft abbekommen.
Vögel
Kanarienvögel und Wellensittiche
können ganzjährig in der Außenvoliere bleiben. Wichtig ist, dass den Tieren ein
angebautes Schutzhaus zur Verfügung steht und die Volieren frostfrei gehalten
werden – beispielsweise durch wärmegedämmte Wände und eine Heizanlage.
Fische
Goldfische können draußen
überwintern, wenn der Teich mindestens 80 Zentimeter tief ist. Vor
Wintereinbruch sollte dieser gründlich gereinigt sowie von Laub und abgestorbenen
Pflanzen befreit werden. Wasserpflanzen und Schilf sollten stehenbleiben, da
sie wichtig für den Gasaustausch sind. Auch die ausreichende Sauerstoffzufuhr
muss gewährleistet sein, daher darf der Teich nie ganz zufrieren. Hierfür kann
ein Bündel Stroh in den Teich gestellt werden.